Gravimetrie
Das Observatorium umfasst ein im Jahr 2012 eingerichtetes Gravimetriegebäude mit 4 Messpfeilern. Es bietet aufgrund der Distanz zu anthropogenen Störungen (Verkehr, Erschütterungen, etc.) und der gleichzeitig leichten Erreichbarkeit hervorragende Bedingungen für die Evaluierung und Charakterisierung von klassischen und neuartigen Gravimetern. Die Pfeiler sind 40 cm tiefe Betonfertigteile ohne Armierung mit polierten Oberflächen, die entkoppelt vom Gebäude in einer 2 m dicken Schicht aus verdichtetem Feinkies liegen. Das Eindringen von Wasser und Bodenfeuchte in diese Schicht wird durch Folien verhindert, um Naheffekte auf die Schweremessungen zu vermeiden. Um das Gebäude sind drei Grundwassermessstellen mit einer Tiefe von 10 m eingerichtet, von denen eine dauerhaft registriert, während die anderen episodisch durch ein Handlot gemessen werden. Die Registrierung zeigt Variationen des Grundwasserspiegels von weniger als 10 cm. Damit bleiben die lokalen hydrologischen Einflüsse auf die Gravimetrie sehr gering. Einer der 4 Pfeiler hat eine Kantenlänge von 120 cm, um auch größeren Geräten Platz zu bieten.
GNSS
Im August 2018 hat die neue gemeinsame GNSS-Referenzstation des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) und des Instituts für Erdmessung den Betrieb aufgenommen. Das LGLN stellt und betreibt die GNSS-Ausrüstung. Das IfE hat den 7 Meter tief gegründeten GNSS-Messpfeiler errichtet, der auch dem Höhenmonitoring für das benachbarte Gravimetriegebäude dient. Die Referenzstation wird unter anderem zur Ableitung langzeitstabiler GNSS-Zeitreihen verwendet. Als weitere Ergänzung wurden vom LGLN neben dem GNSS-Pfeiler zwei Reflektoren zur Verknüpfung der GNSS-Zeitreihen mit Daten aus InSAR-Messungen der Satellitenmission Sentinel-1 installiert.
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30167 Hannover
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