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Abschlusskolloquium ReCyCONtrol: Digitale Revolution im Betonbau

Abschlusskolloquium ReCyCONtrol: Digitale Revolution im Betonbau

Ressourcenschonender und gleichzeitig wirtschaftlich Beton produzieren – wie das mit dem Einsatz selbstlernendender Systeme möglich wird, haben Forschende unter Leitung des Instituts für Baustoffe der Leibniz Universität Hannover im Forschungskonsortium "ReCyCONtrol" drei Jahre lang untersucht. Mit Erfolg: Am 9. Oktober 2024 stellen sie ihre Ergebnisse in einem Abschlusskolloquium vor. Darüber hinaus werden hochkarätige Redner Konzepte und Ansätze vorstellen, wie derartige Beton 4.0-Technologien den Betonbau von morgen revolutionieren können.

Im Rahmen von "ReCyCONtrol" haben die Forschenden einen vollkommen neuen Ansatz der Betonherstellung entwickelt: Sensoren überwachen kontinuierlich alle Schritte der Betonherstellung und ermöglichen es durch Einsatz künstlicher Intelligenz, den Beton gegenüber Schwankungen der Ausgangsstoffe auszusteuern. Das Ergebnis ist ein gleichbleibend qualitativ hochwertiger Beton.

Mit diesem Ansatz wird möglich, was der Name des Konsortiums "ReCyCONtrol" schon andeutet: Mehr Recycling von Abbruchmaterial zu neuem Beton und damit eine Lücke im Baustoffkreislauf zu schließen. Aktuell kann lediglich etwa ein Viertel des Abbruchmaterials aus dem Bauwesen recycelt werden. Es ist schwierig aus diesem in seiner Zusammensetzung stark schwankenden Ausgangsmaterial einen robusten und qualitativ gleichbleibenden Beton herzustellen. Um auf der sicheren Seite zu sein, wird zumeist als Sicherheitspuffer deutlich mehr Zement in solche Betonmischungen gegeben als üblich. Da bei der Zementherstellung viel CO2 freigesetzt wird, ist das kein ökologischer und auch kein wirtschaftlicher Ansatz.

Bei dem in "ReCyCONtrol" entwickelten Ansatz hingegen erfassen automatisierte Systeme das Ausgangsmaterial mit Hilfe von Kameras genau. Zum einen untersuchen diese Sensoren die Korngrößenverteilung der Gesteinskörnung, aber auch die rheologischen Eigenschaften, also grob gesagt, wie die Fließeigenschaften der Mischung sind. So können weitere Stoffe genau dosiert hinzugegeben werden, um die Betonmischung gezielt auszusteuern.

Um zu testen, ob die neu entwickelten Techniken nicht nur im Labor, sondern sich auch in der Praxis bewähren, waren Werkversuche Teil des Forschungsprojekts. Außerdem wurde im Rahmen des Forschungsprojektes eine Pilotmischanlage mit digitaler Sensorik am Institut für Baustoffe aufgebaut. Neben dem Institut für Baustoffe und dem Institut für Photogrammetrie und GeoInformation der Leibniz Universität Hannover und der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) waren daher auch die Unternehmen alcemy, Bikotronic Industrieelektronik, Heidelberger Beton, Master Builders Solution und Pemat Mischtechnik an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Konsortium beteiligt.

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